EN ISO 11612:2015 

Schutzkleidung zum Schutz gegen Hitze und Flammen


Anwendungsbereich

Mit dieser Norm werden Leistungsanforderungen an Kleidung festgelegt, die aus flexiblen Materialien besteht und zum Schutz des Körpers, ausgenommen der Hände, von Personen gegen Hitze und/oder Flammen vorgesehen ist. Die Leistungsanforderungen gelten für Kleidung, die für einen weiten Bereich von Anwendungen bestimmt ist, bei der es zur begrenzten Flammausbreitung kommen kann oder bei der der Träger Strahlungswärme, konvektiver Hitze oder Kontaktwärme oder Spritzern geschmolzenen Metalls ausgesetzt ist.


Codebuchstaben

Die Codebuchstaben mit der erfüllten Klasse sind anzugeben. Je höher die Klasse, umso höher ist der gewährleistete Schutz.


Klassifizierung

Codebuchstabe A: Beflammung von Materialien und Nähten nach EN ISO 15025

A1: Flächenbeflammung 10 Sekunden

A2: Kantenbeflammung 10 Sekunden

Codebuchstabe B: Schutz gegen konvektive Wärme (ISO 9151)

Definierte Beflammung der Oberseite des Materials, wobei festgestellt wird, wie lange es dauert, bis die Temperatur an der Rückseite um 24° C gestiegen ist. B1 bis B3.

Codebuchstabe C: Schutz gegen Strahlungswärme (EN ISO 6942 Verfahren B)

Es wird gemessen wie lange es dauert bis die Temperatur an der Rückseite um 24° C gestiegen ist, wenn das Material einer Wärmestrahlung von 20 kW/m² ausgesetzt wird. C1 bis C4.

Codebuchstabe D: Schutz gegen flüssiges Aluminium (ISO 9185)

Die Mindestmenge des flüssigen Aluminiums wird auf das Material ausgegossen. Nach vier aufeinander folgenden Testversuchen darf ein PVC-Film (simulierte Haut) an der Unterseite keine Schäden aufweisen. D1 bis D3.

Codebuchstabe E: Schutz gegen flüssiges Eisen (ISO 9185)

Die Mindestmenge des flüssigen Eisens wird auf das Material ausgegossen. Nach vier aufeinander folgenden Testversuchen darf ein PVC-Film (simulierte Haut) an der Unterseite keine Schäden aufweisen. E1 bis E3.

Codebuchstabe F: Kontaktwärme (ISO 12127-1)

Prüfung zum Schutz gegen Kontaktwärme bei einer Temperatur von 250 ° C. F1 bis F3. Schutzkleidung, die dieser Norm entspricht, muss die Anforderungen an die begrenzte Flammausbreitung (Codebuchstabe A) und mindestens einen der Codebuchstaben für den Wärmedurchgang (Codebuchstaben B bis F) erfüllen.


Einsatzgebiete

Mit Code D und E. Die Kleidung ist geeignet für Arbeiten in Gießereien, teilweise mit Ergänzung von aluminisierter Schutzkleidung. In Kombination mit ableitfähigen Komponenten ist die Kleidung tragbar an z.B. Flughäfen, Petrochemie, Raffinerie, Zementwerk usw. Die Kleidung ist nicht für den Einsatz bei ständigen Flexarbeiten geeignet.


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